Medizinische Technologin für Funktionsdiagnostik / Medizinischer Technologe für Funktionsdiagnostik (MTF)

Die Ausbildung zum/zur Medizinischen Technolog*in für Funktionsdiagnostik (MTF) gehört zu den Medizinischen Technologie-Berufen. Sie ist im Gesundheitswesen somit maßgeblich an einer gezielten Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Sinnesorgane, des Nervensystems, des Herzkreislaufsystems und des respiratorischen Systems unter Verwendung modernster medizinischer Großgeräte beteiligt.

Was mache ich als MTF?

In den jeweiligen Fachbereichen führen Medizinische Technolog*innen für Funktionsdiagnostik Untersuchungen durch, die den Funktionszustand des Nervensystems und der Sinnesorgane, des Herzens, der Blutgefäße und des respiratorischen Systems erkennen lassen. Somit sind MTF in den Fachgebieten HNO-Heilkunde, Neurologie, Kardiologie und Angiologie sowie Pneumologie tätig. Das Untersuchungsspektrum reicht von Routineuntersuchungen wie beispielsweise EKG, Ergometrie, EEG, Spirometrie, subjektive und objektive Audiometrie bis hin zu komplexeren und hochspezialisierten Verfahren wie evozierte Potentiale, Elektroneurografie, Vestibularisprüfungen, Echokardiographie, Bodyplethysmographie, Blutgas- und Säure-Basenanalyse, Spiroergometrie u.v.m. Darüber hinaus ist die technische Mitwirkung im Rahmen invasiver Funktionsdiagnostik sowie die Kontrolle von Implantaten, Teil des Aufgabengebietes.

Nach Indikationsstellung durch ärztliche Kolleg*innen arbeiten MTF selbstständig. Sie bereiten die technischen Geräte vor, überprüfen die technische Durchführbarkeit unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten der Patient*innen, leiten diese unter Beachtung der individuellen Bedürfnisse in der Untersuchung an und können auf medizinische Ausnahmefälle adäquat reagieren. Zukünftig werden sie die Vorbefundung der Untersuchungsergebnisse mit übernehmen.

 

Was muss ich als MTF können?

Eine Fachkraft im Gesundheitswesen sollte Einfühlungsvermögen, Empathie, Feinfühligkeit und Geduld zu ihren Eigenschaften zählen und patientenorientiert kommunizieren, teamfähig und belastbar sein. MTF zeichnen sich durch Selbstständigkeit, Flexibilität und ein hohes Qualitätsbewusstsein aus. Sie führen auf Anweisung des Arztes die Untersuchungen am Patienten selbstständig durch und prüfen die Qualität der Untersuchungsergebnisse anhand nationaler und internationaler Leitlinien. Auf der Grundlage guter anatomischer und physiologischer Kenntnisse sowie einem fundierten Wissen über verschiedene Krankheitsbilder prüfen MTF die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich ihrer Plausibilität und erstellen den Vorbefund, der dann an die ärztlichen Kolleg*innen weiterleitet wird.

 

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung zum/zur Medizinischen Technolog*in für Funktionsdiagnostik wird in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Medizinische Technologinnen und Medizinische Technologen (MT-APrV) geregelt. Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit der staatlichen Prüfung ab. Diese besteht aus zwei schriftlichen Aufsichtsarbeiten zu mehreren Kompetenzbereichen, vier praktischen Prüfungen und einer mündlichen Fallbearbeitung. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie auf Antrag die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Medizinische Technologin für Funktionsdiagnostik“ oder „Medizinischer Technologe für Funktionsdiagnostik“.

Der theoretische und praktische Unterricht findet in der Schule für Medizinische Technologie für Funktionsdiagnostik am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH, Standort Mitte, Oudenarder Str. 16 in 13347 Berlin, statt. Die praktische Ausbildung erfolgt in den verschiedenen Einsatzbereichen unserer Träger.

Was lerne ich im theoretischen und praktischen Unterricht?

Der theoretische und praktische Unterricht in der Schule beträgt mindestens 2.400 Stunden. Auf der Grundlage des modularisierten Curriculums, in dem die Inhalte aufeinander aufbauen, werden berufsrelevante Fähigkeiten und Fertigkeiten nach dem aktuellen didaktisch-methodischen Lehr- und Lernverständnis aufbereitet und vermittelt. Lernendenzentrierte Unterrichtsmethoden, die die Schlüsselkompetenzen der beruflichen Handlungskompetenz fördern, stehen dabei im Mittelpunkt.

In den Skill-Räumen der Schule, die mit modernster Technik ausgestattet sind, erlernen und trainieren Sie in Kleingruppen in einer geschützten Lernumgebung die funktionsdiagnostischen Untersuchungen. So erlangen Sie Sicherheit und erste Routine für die spätere Arbeit an Patient*innen.

 

Was lerne ich in der praktischen Ausbildung?

Laut MT-APrV hat die praktische Ausbildung einen Umfang von 2.200 Stunden. Schon früh in der Ausbildung, während der Probezeit, wird der Orientierungseinsatz absolviert. Im weiteren Verlauf der Ausbildung findet ein regelmäßiger Wechsel von theoretischem und praktischem Unterricht in der Schule und praktischer Ausbildung in den funktionsdiagnostischen Abteilungen unserer Träger statt. Sie werden von benannten praxisanleitenden Personen sowie erfahrenen Kolleg*innen der Abteilung betreut und angeleitet.

Im 2. Ausbildungsjahr ist zusätzlich das Interprofessionelle Praktikum im Umfang von mindestens 160 Stunden auf einer Pflegestation oder in anderen medizinischen Bereichen zu absolvieren, um grundpflegerische Aufgaben im jeweiligen Handlungsfeld zu erwerben.

 

Welche gesetzlichen Voraussetzungen muss ich erfüllen?

  • Sie haben mindestens den mittleren Schulabschluss (MSA) oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen mindestens zweijährigen Ausbildung
  • Sie sind gesundheitlich für den Beruf geeignet (Nachweis über ärztliches Attest)
  • Sie sprechen sehr gut Deutsch (mindestens B2-Niveau)
  • Sie haben gute Leistungen, bzw. ein starkes Interesse im Bereich der Naturwissenschaften (Mathematik, Physik etc.)
  • Wir empfehlen Ihnen im Voraus ein Praktikum im Berufsfeld der MTF zu absolvieren

Bewerbung

Sie möchten eine Ausbildung am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe beginnen? Herzlich willkommen: An unseren Schulen vermitteln wir Ihnen alle wichtigen Inhalte Ihrer theoretischen Ausbildung, Ihre praktische Ausbildung findet bei einem unserer Träger statt.

Bewerben Sie sich bei dem Träger, bei dem Sie Ihre praktische Ausbildung absolvieren möchten:
Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH, Charité – Universitätsmedizin Berlin, DRK Kliniken Berlin Köpenick, DRK Kliniken Berlin Westend, GLG Werner Forßmann Krankenhaus Eberswalde, Helios Klinikum Emil von Behring oder Oberhavel Kliniken GmbH.

Bewerbung bei Vivantes Kliniken: hier
Bewerbung bei Charité: hier
Bewerbung bei DRK Kliniken Berlin Westend: hier

Die Verlinkungen zu den Bewerbungsseiten der anderen Träger folgen demnächst.

In Kürze finden Sie hier weitere Informationen zum Ausbildungsbeginn und zum Bewerbungsprozess.